Ayurveda – oder was?

tridoshatridosha

In vielen Büchern über Ayurveda stehen Fragebögen, in denen man sein Dosha bestimmen kann. Hier auf diesem Blog findet man so etwas nicht. Dosha bedeutet so viel wie „zentrale Lebensenergie“, die unser Leben maßgeblich beeinflussen kann. Im Ayurveda unterscheidet man die Energien Vata, Pitta und Kapha. Jede und jeder von uns besitzt von Geburt an Anteile von allen drei, sonst könnten wir nicht leben. Diese Mischung kann durch innere und äußere Einwirkungen, wie etwa Traumata, Stress etc. durcheinander geraten. Das führt zu Störungen. Je nach dem können diese Störungen von kurzer Dauer sein oder sich für längere Zeit manifestieren. Letzteres kann dann zu Unwohlsein und auch zu Krankheit führen.

Wenn du dein Dosha genau bestimmen lassen willst, solltest du zu einer Ayurveda-Therapeutin oder -Ärztin gehen. Die einzelnen Dosha-Anteile in uns selbst können wir aber im Überblick schon mal erkennen: Vata gibt uns mit seinen Elementen Wind und Äther Leichtigkeit, Spiritualität und Geist. Wenn wir mit dieser Lebensenergie in eine Störung kommen, verfallen wir ins Grübeln, werden rastlos und zweifelnd. Pitta vertritt mit den Elementen Feuer und Wasser das Hitzige, Energiereiche und die Kraft, Dinge und Pläne umzusetzen. Wenn hier ein Ungleichgewicht eintritt, ­neigen wir zu Zorn, Unverständnis und Ungeduld. Kapha steht mit seinen Elementen Wasser und Erde für den Aufbau, für Verlässlichkeit und Stetigkeit. Sollte hier eine Störung auftreten, werden wir „Couch-Potatoes“, sind ohne Antrieb und fühlen uns schwerfällig. Da wir alle also Anteile der drei Doshas haben – nur mit unterschiedlichen Verteilungen dieser Lebensenergien – sind in diesem Blog und in meinem Kochbuch alle Gerichte darauf ausgerichtet, dass sie für alle drei Doshas geeignet, also tridosha sind. Das bedeutet auch, dass du in den Mahlzeiten und über den Tag hinweg möglichst alle Geschmäcker zu dir nehmen solltest.

Es handelt sich hier um die sogenannten „Rasas“: süß, sauer, salzig, scharf, bitter, herb. Jedem Dosha sind schwerpunktmäßig drei Geschmäcker zugeordnet, die dem Dosha gut tun bzw. es besänftigen. Ein Beispiel: du hast ein scharfes Chutney gemacht. Jemand mit viel Hitze, Bluthochdruck oder großer Unruhe sollte von dieser Schärfe weniger essen als jemand, die oder der friert und eher antriebslos oder völlig geschafft ist. Schärfe regt das Feuer an, also können alle, die wenig davon haben, hier zuschlagen. Manchmal hat man aber gerade auf das Lust, was einem nicht so gut tut. Hier gilt: sei achtsam und genieße bewusst und in Maßen!

Vata wird besänftigt durch die Geschmäcker süß, sauer und salzig, Kapha durch scharf, bitter und herb, Pitta durch bitter, herb und süß.